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Um im Ausland mobil zu sein, mieten sich viele Reisende im Urlaub einen Mietwagen. Es gibt kaum eine angenehmere Art, ein unbekanntes Land auf eigene Faust zu erkunden! Allerdings müssen Sie beim Buchen des und bei der Reise mit dem geliehenen Fahrzeug ein paar Dinge beachten. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Wir stellen Ihnen die wichtigsten Anbieter in Sachen Mietauto vor und liefern Ihnen nützliche Hinweise, wie Sie das günstigste Angebot für Ihre Ansprüche finden. Darüber hinaus erklären wir Ihnen, was Sie bei der Buchung im Einzelnen beachten müssen.
Ebenso reichen wir Ihnen nützliche Tipps zu den notwendigen Versicherungen an die Hand. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich bei einem Unfall mit dem Mietwagen verhalten müssen. Und Sie lernen, was bei der Rückgabe des Fahrzeugs von Bedeutung ist. Damit keine Fragen offen bleiben, gehen wir abschließend auf einige häufig gestellte Fragen zu dem Thema ein.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen angenehmen mobilen Urlaub!
Einen Mietwagen organisieren
Wenn Sie ein Gefährt für Ihre Reise mieten wollen, haben Sie grundlegend drei Möglichkeiten:
- Sie können das Auto direkt am Flughafen entgegennehmen
- Sie können den Mietwagen am Hotel in Empfang nehmen
- Nach der Ankunft im Ausland lassen Sie sich mit einem Shuttle-Bus zu einer Autovermietung Ihrer Wahl befördern.
Die komfortabelste Form der Mietung ist das Entgegennehmen des Autos am Flughafen. So können Sie flexibel zu Ihrem Hotel aufbrechen und müssen sich keine Gedanken über den Transport Ihres Gepäcks machen. Zudem können Sie den Mietwagen am Ende Ihres Urlaubs an selber Stelle wieder abgeben, was die Rückreise besonders komfortabel gestaltet.
- Hinweis: Nicht alle Autovermieter bzw. Reiseveranstalter bieten diesen Service an. Wollen Sie definitiv von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, sollten Sie bei der Auswahl Ihres Mietwagens auf die entsprechenden Konditionen wertlegen.
Wo Sie einen Mietwagen erhalten
Die größten europäischen Direktanbieter von Mietwagen sind Sixt, Europcar, Avis, Hertz, Budget und National. Diese gehören international tätigen Ketten an und treten sozusagen als Vermieter vor Ort auf. Daneben gibt es kleine, lokale Direktanbieter, die allerdings einen wesentlich kleineren Fuhrpark zur Auswahl stellen. Und dann gibt es noch sogenannte Mietwagen-Vermittler, wie Holiday Cars und Auto Europe. Diese werden auch als Broker bezeichnet und nehmen den Direktanbietern große Kontingente an Mietwagen ab.
- Tipp: Um das beste Angebot aus der großen Auswahl herauszufiltern, sollten Sie die Konditionen und Preise auf mehreren Portalen vergleichen. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie im folgenden Abschnitt.
Konditionen vergleichen und Geld sparen
Die Preise für einen Mietwagen gehen zwischen einzelnen Anbietern zum Teil deutlich auseinander. Deshalb lohnt sich in jedem Fall der ausführliche Preisvergleich! Um nicht nur Geld, sondern auch Zeit zu sparen, sollten Sie von diversen Vergleichsportalen Gebrauch machen. Das ist wesentlich effizienter als bei einzelnen Firmen anzufragen oder sich erst vor Ort um ein Gefährt zu bemühen. Folgend finden Sie ein paar weitere Tipps zur Buchung.
- Buchen Sie den Mietwagen so früh wie möglich. So können Sie zusätzlich an Geld sparen.
- Es ist insgesamt günstiger, ein Auto für den gesamten Urlaub anstatt tageweise zu mieten.
- Auch an Wochenenden gibt es spezielle Rabatte.
- Sollten sich Ihre Wünsche nach der Buchung noch ändern, können Sie i.d.R. kostenlos neu buchen.
- Beim Preisvergleich sollten der Anmietort, das Datum, die Mietdauer und weitere Faktoren variiert werden. Wenn Sie flexibel sind, können Sie beispielsweise eine Filiale abseits der häufig genutzten Stationen wählen. Bei Letzteren bezahlen Sie nämlich für gewöhnlich einen Aufschlag.
Sie sollten darüber hinaus wissen, dass Sie bei einer herkömmlichen Autovermietung eine Fahrzeugkategorie und nicht etwa ein bestimmtes Modell buchen. Wollen Sie im Urlaub ein ganz bestimmtes Auto fahren, können Sie direkt beim Vermieter anfragen. Einen Anspruch oder gar eine Garantie, dass das klappt, haben Sie aber nicht.
- Achtung: Das Leihen eines Mietwagens vor Ort ist alles andere als rentabel. Sowohl das Angebot an sich als auch die übrigen Konditionen (Versicherung, …) sind wesentlich schlechter als bei einem Online-Service.
Tipp für besonders Reiselustige
Haben Sie vor, im Urlaub “so richtig Kilometer zu schrubben“, empfiehlt sich die Option unbegrenzte Kilometer. Achten Sie auf jeden Fall darauf, wie viele Kilometer in Ihrem Vertrag inklusive sind und gleichen Sie diese Zahl mit der Strecke ab, die Sie zurücklegen wollen. Achtung, Extrakilometer können im Nachhinein sehr teuer sein!
Pilot und Co-Pilot
Es gibt sowohl Angebote, bei denen der Zusatzfahrer mit im Preis inbegriffen ist, als auch solche, bei denen für den zweiten Fahrer Extrakosten anfallen. So kann “eine zweite Person am Steuer“ um die zehn Euro pro Tag kosten. Buchen Sie jeden Fahrer im Voraus, um eine Kostenfalle zu vermeiden! Die Angabe aller fahrenden Personen ist obligatorisch, da sonst kein umfassender Versicherungsschutz besteht.
Mietwagen ohne Mehrweg
Nahezu jede Autovermietung bietet Ihnen die Möglichkeit der sogenannten Einwegmiete. Bedeutet: Sie können das Fahrzeug an einem anderen Ort abgeben, als an dem, wo Sie es empfangen haben. Doch Obacht! Während dieser Service innerhalb Deutschlands um die 30 Euro kostet, kann das Extra im Ausland wesentlich größere Löcher in Ihr Portemonnaie reißen. In den USA bezahlen Sie für die Einwegmiete beispielsweise um die 400 Euro. Der genaue Preis variiert natürlich zwischen den Anbietern; er ist in dem Mietvertrag festgehalten.
- Achtung: Die Kosten für die Einwegmiete sind im Online-Preis meist noch nicht enthalten. Und zwar auch dann nicht, wenn Sie das Extra gebucht haben. Diese Buchung ist nämlich als eine Art Anfrage zu verstehen. Erst nachdem der Vermieter die Möglichkeit bestätigt hat (häufig erst vor Ort), wird diese Buchung verbindlich.
Voll-voll vs. voll-leer
Auch in Bezug auf die Tankfüllung gibt es verschiedene Regelungen. Klären Sie unbedingt ab, mit welcher Füllung Sie den Mietwagen übernehmen und mit welcher er wieder abgegeben werden muss. Die für Sie günstigste Variante ist die voll-voll-Regelung. Das heißt, der Tank ist bei der Abholung voll und Sie müssen Ihn auch für die Rückgabe volltanken.
- Achtung: Muss die Mietfirma den Wagen volltanken, können schnell hohe Kosten für Sie anfallen. Der Grund ist, dass die Vermietstationen hohe Benzinpreise veranschlagen. Außerdem kommt eine Servicegebühr hinzu.
Eine weitere weitverbreitete Möglichkeit der Tankregelung besteht übrigens in der voll-leer-Variante. In diesem Fall bezahlen Sie eine Pauschale für den vollen Benzintank und geben den Mietwagen leer zurück. Beachten Sie, dass Sie die Restmengen im Tank nicht erstattet bekommen!
Der passende Reifenbezug
Je nach Jahreszeit empfiehlt es sich, Winterreifen mit in Ihre Suchanfrage einzubeziehen. Es kommt nämlich nicht selten vor, dass die Vermieter trotz winterlichen Verhältnissen Mietwagen ohne Winterbereifung anbieten. Dann wird vor Ort ein Zuschlag für die “Extra-Ausstattung“ verlangt. Lassen Sie sich also nicht aufs Glatteis führen! Winter- oder Ganzjahresreifen machen die Angebote im Internet kaum teurer.
Achtung, Kostenfalle!
Anders als die Winterbereifung stellen eine Klimaanlage, ein Automatikgetriebe sowie ein Navigationsgerät per Definition tatsächlich eine Extra-Ausstattung dar. Buchen Sie diese und weitere Zusätze im Voraus, um unnötige Kosten zu vermeiden!
Beachten Sie: Navigationsgeräte und Kindersitze sind besonders kostenintensive Extra-Features. In den Zeiten des mobilen Internets bietet jedes Smartphone ebenfalls eine Navigationsfunktion. Überlegen Sie also, ob Sie tatsächlich ein Navi vom Vermieter benötigen. Zudem können Sie einen Kindersitz auch mehr oder weniger ohne Umstände von zu Hause mitbringen. Teilweise ist sogar der Neuerwerb vor Ort günstiger als das Mieten beim Fahrzeugbereitsteller.
Einen Mietwagen buchen – das wird benötigt
- Reisepass und/oder Personalausweis (Gültigkeit beachten!)
- (Internationaler) Führerschein
- Kreditkarte (Gültigkeit beachten; muss auf den angemeldeten Hauptfahrer ausgestellt sein!)
Sie buchen den Mietwagen mit Ihrer Kreditkarte. Diese wird zudem mit der entsprechenden Kaution belastet. Oder vielmehr blockt der Vermieter das Geld und bucht es im Schadensfall ab. Beachten Sie, dass der Fahrzeugvermieter nur die Kreditkarte des Hauptfahrers akzeptiert und dass es sich für gewöhnlich nicht um eine sogenannte Prepaid-Kreditkarte handeln darf!
In Bezug auf den Ausweis ist es gut zu wissen, dass manche Mietfirmen ein Mindestalter voraussetzen, damit man bei ihnen ein Auto buchen kann. Für manche Fahrzeugklassen müssen Sie älter als 19, 21 oder 23 Jahre sein. Zudem können für unter 25-Jährige Zusatzgebühren anfallen. Diese betragen um die 15 Euro am Tag.
- Gut zu wissen: Nicht wenige Autovermietungen bieten für junge Fahrer/-innen ab 18 spezielle Tarife an. Diese gelten für bestimmte Fahrzeugtypen und/oder für gewisse Zeiträume (z.B. am Wochenende). Die Jungfahrergebühren sind hier bereits inbegriffen. Das heißt aber nicht, dass ein solches Angebot zwangsläufig günstiger ist als ein regulärer Tarif zuzüglich Gebühr.
Neben einem Mindestalter bestehen viele Vermietungen übrigens auch darauf, dass der Fahrer seinen Führerschein bereits länger als ein Jahr hat.
Zusätzliche Hinweise zur Buchung
Bei der Buchung des Urlaubswagens sollten Sie zwei weitere Aspekte beachten. Diese sind in den Mietbedingungen aufgeführt. Allgemein gilt, dass offene Fragen unbedingt mit dem Vermieter abgeklärt werden sollten! Und zwar idealerweise, bevor Sie den Mietwagen abholen.
- Regelungen zur Stornierung: In den meisten Fällen ist die Stornierung bis 24 Stunden vor Mietbeginn ohne zusätzliche Kosten möglich. Einige Firmen bieten sogar die Möglichkeit, bis zum Abholtermin kostenfrei zu stornieren. Beachten Sie, dass eine Rücknahme Ihrer Buchung nur während den Öffnungszeiten des Mietunternehmens möglich ist.
- Über die Landesgrenzen hinaus: Wollen Sie mit dem Mietwagen über die Landesgrenze fahren, können zusätzliche Gebühren anfallen. Selbiges gilt für Überfahrten mit einer Fähre. Besprechen Sie dieses Thema vor der Reise mit dem Anbieter, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden.
Die Versicherung für den Mietwagen
Neben den Konditionen und dem Preis des Urlaubsmobils ist auch der Versicherungsschutz entscheidend für den Erfolg Ihrer Reise. In den folgenden Abschnitten verraten wir Ihnen, welche Versicherungen für den Mietwagen sinnvoll sind. Dabei sind es vor allem die Deckungssumme sowie die Höhe des Eigenanteils, die entscheidend sind.
So sind Sie auf der sicheren Seite
Wir raten in jedem Fall zu einer Vollkaskoversicherung! Diese deckt unfallbedingte Schäden an dem Mietwagen ab. Und zwar auch dann, wenn Sie den Unfall verschuldet haben. Je nach Vertrag können die Leistungen allerdings sehr unterschiedlich sein. So gehören Dach- und Unterbodenschäden als auch Reifen- und Glasschäden meist nicht zum Versicherungsschutz (anders als bei der Vollkasko für das private Auto). Deswegen empfiehlt sich in Ländern mit schlecht ausgebauten Straßen ein zusätzlicher Versicherungsschutz (mindestens Unterboden- und Reifenschäden)!
Verlieren Sie den Autoschlüssel oder verursachen Sie Schäden im Innenraum, wird das durch die Vollkaskoversicherung übrigens nicht abgedeckt. Zudem greift der Schutz nicht, wenn Sie als Fahrer fahrlässig handeln und beispielsweise betrunken fahren.
Der Versicherungsschutz besteht auch dann nicht, wenn Ihr Reisepartner am Steuer sitzt und nicht als Fahrer im Mietvertrag eingetragen ist.
Entscheiden Sie sich für eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung! Diese Variante ist nur etwas teurer, schützt Ihren Geldbeutel im Schadensfall allerdings vor großen Löchern. Die Selbstbeteiligung beträgt nämlich für gewöhnlich zwischen 450 und 2.500 Euro.
- Zusatztipp: Wenn Sie den Mietwagen mit der entsprechenden Kreditkarte bezahlt haben, übernehmen manche Kreditkartenunternehmen in einem Schadensfall verschiedene Leistungen.
Schutz gegen Personenschäden
Im Falle eines Unfalls können Sie nicht der einzige Leidtragende sein. Schließen Sie eine Haftpflichtversicherung ab, um Schäden abzudecken, die Sie einer anderen Person zufügen. Dabei gilt: Je höher die Deckungssumme, desto besser. Sie sollte mindestens 1 Million Euro betragen. Unterschätzen Sie die Summe bei Personenschäden nicht! Krankenhausbehandlungen etc. sind sehr teuer.
- Hinweis: In den meisten Angeboten in Sachen Mietwagen ist eine Haftpflichtversicherung inbegriffen. Zudem gewährleisten viele Kreditkartenunternehmen und Kfz-Versicherungen ihren Kunden diesen Schutz.
Den Mietwagen vor Diebstahl schützen
Wenn Sie durch ein fremdes Land reisen, finden Sie nicht immer den “besten Parkplatz“ für Ihren Mietwagen. Um sich gegen Langfinger abzusichern, sollten Sie eine Diebstahlversicherung abschließen. Diese ist für gewöhnlich in dem Angebot des Vermieters enthalten. Beachten Sie, dass in den meisten Fällen eine Selbstbeteiligung verlangt wird.
Auf diese Versicherungen können Sie verzichten
Es gibt auch einige Versicherungen, die häufig für den Mietwagen empfohlen werden, jedoch eher überflüssig sind:
- Personeninsassenversicherung: Diese Leistung kommt zum Tragen, wenn Ihr Beifahrer bei einem Unfall verletzt wird. Sie kostet i.d.R. extra und macht nur in den wenigsten Fällen Sinn. Und zwar insbesondere dann, wenn Ihr Beifahrer keine Unfall- oder Auslandskrankenversicherung hat und die am Unfall schuldige Person Fahrerflucht begeht. Verfügt der oder die Geschädigte über eine dieser Versicherungen, erübrigt sich dieses Problem. Zudem übernimmt die Haftpflichtversicherung des Unfallschuldigen die Kosten im Normalfall.
- Mallorca-Police: Das Abschließen dieser Versicherung lohnt sich nur, wenn Sie besonders häufig einen Mietwagen in südeuropäischen Ländern buchen. Hier ist die gesetzliche Deckungssumme nämlich geringer als in Deutschland und anderen Ländern. Haben Sie ein eigenes Auto, kann es zudem sein, dass Ihre Kfz-Haftpflichtversicherung bereits eine Mallorca-Police inkludiert. Ist das der Fall, wird die Haftpflicht-Versicherungssumme im Ausland sozusagen auf deutsches Niveau angehoben. Es lohnt sich also, vor Reiseantritt die Auslandbedingungen Ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung zu überprüfen!
Tipps zur Abholung des Mobils
Haben Sie einen Mietwagen gebucht und sind Sie im Ausland angekommen, müssen Sie das Gefährt nur noch abholen. Hierzu müssen Sie dem Vermieter Ihren Ausweis (Reisepass oder Personalausweis), Ihren Führerschein und Ihre Kreditkarte vorlegen. Bedenken Sie, dass die Kreditkarte auf Sie bzw. den Hauptmieter ausgestellt sein muss – die Karte eines Beifahrers genügt nicht! Und zwar auch dann nicht, wenn der Mietwagen mit dieser bezahlt wurde.
Des Weiteren sollten Sie die Buchungsbestätigung (sog. Voucher) dabeihaben. Soll ein zweiter Fahrer eingetragen werden, muss auch dieser seinen Ausweis sowie seinen Führerschein vorzeigen.
- Achtung: Versucht Ihnen der Mitarbeiter am Schalter eine Versicherung oder ein anderes Extra anzudrehen, lehnen Sie dankend ab. Haben Sie die obigen Ratschläge befolgt, sind Sie bestens versorgt! Es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass das Buchen sämtlicher Leistungen im Voraus deutlich günstiger ist als vor Ort.
Ferner empfiehlt es sich, sämtliche wichtige Passagen im Mietvertrag zu markieren. So können Sie die Versicherungen und andere gebuchte Leistungen im Zweifelsfall ruckzuck präsentieren. Fragen Sie bei Unklarheiten des Mietvertrags immer nach!
Damit Sie nicht für fremde Schäden aufkommen müssen
Vor allem große Anbieter von Mietwagen nehmen es nicht immer ganz so genau. Bedeutet: Gibt eine Person einen Mietwagen zurück, können Schäden schnell übersehen werden. Das kann Ihnen zur Last fallen! Um nicht für die durch die Vormieter verursachten Schäden aufkommen zu müssen, sollten Sie den Wagen vor Mietantritt gründlich überprüfen. Halten Sie Ausschau nach Dellen, Kratzern und Schäden im Glas. Ebenso sind das Licht, die Reifen und die Felgen zu kontrollieren. Unterziehen Sie auch die Bremsen, die Klimaanlage und die Scheibenwischanlage einem Test; die Tankfüllung sollte der im Mietvertrag vereinbarten entsprechen.
Entdecken Sie Schäden am Mietwagen, sollten Sie diese im sogenannten Übergabeprotokoll festhalten lassen. Um sich vollkommen abzusichern, können Sie die Dellen etc. auch fotografieren.
- Hinweis: Im Mietwagen müssen ein Verbandskasten, ein Warndreieck, eine Warnweste sowie ein Handbuch vorhanden sein.
Zwischenfälle während der Fahrt – was tun?
Haben Sie all die erläuterten Hinweise berücksichtigt, steht Ihrem unvergesslichen Trip mit dem Mietwagen nichts mehr im Weg! Allerdings kann es während der Reise zu Komplikationen kommen. Die beiden häufigsten und auch gravierendsten Schwierigkeiten in diesem Zusammenhang lauten Bußgeld und Unfall. Nachfolgend erklären wir Ihnen, wie Sie sich in solch einem Fall verhalten müssen. Idealerweise halten Sie sich jedoch an die Straßenverkehrsordnung und fahren vorsichtig, damit es erst gar nicht zu Komplikationen kommt.
Bußgelder direkt bezahlen!
Ob Falschparken oder zu schnelles Fahren – wird ein Bußgeld auf den Mietwagen ausgestellt, sind das nicht die einzigen Kosten, die Sie tragen müssen. Der Vermieter wird nämlich eine Bearbeitungsgebühr auf die Geldstrafe aufschlagen. So wird selbst eine Verwarnung für eine leichte Geschwindigkeitsüberschreitung schnell zur kostspieligen Angelegenheit. Die Bearbeitungsgebühr variiert zwischen den einzelnen Anbietern sowie von Land zu Land, beträgt meist aber mindestens 30 Euro.
Um die Bearbeitungsgebühr zu umgehen, sollten Sie versuchen, die Strafe direkt am Tatort zu bezahlen. Auch eine zeitnahe Überweisung an das zuständige Amt kann verhindern, dass die Mietfirma den Strafzettel erhält.
- Gut zu wissen: In manchen Ländern und ganz besonders in den USA sollte ein Bußgeld noch vor der Ausreise beglichen werden. Andernfalls drohen Ihnen Komplikationen bei der nächsten Einreise!
Bei einem Unfall mit dem Mietwagen
Im Falle eines Unfalls ist zu aller erst die Polizei zu verständigen. Und zwar auch aus dem Grund, da die Versicherung meist nur zahlt, wenn ein polizeilicher Unfallbericht vorliegt. Zudem sollten Sie den Vermieter vor Ort über den Unfall bzw. einen anderen Schaden informieren. Auch dieser wird einen Bericht erstellen und Ihnen darüber hinaus, je nach Schwere des Schadens, einen Ersatzwagen zur Verfügung stellen.
Schreiben Sie auch selbst ein kurzes Protokoll zu dem Vorfall und machen Sie viele Fotos von der Unfallstelle. Ebenso sollten Sie sich den Ausweis sämtlicher beteiligter Personen zeigen lassen. Und es empfiehlt sich, die Namen und die Adressen der Anwesenden zu notieren.
Den Mietwagen zurückgeben – wichtige Hinweise
Ob mit oder ohne Mietwagen – ein Urlaub geht immer zu schnell rum! So müssen Sie auch das Auto früher oder später zurückgeben. Diese Rückgabe ist überaus unkompliziert. Sie können Ihren “Reisebegleiter” beim Vermieter abgeben und umgehend prüfen lassen. Anschließend erhalten Sie eine schriftliche Bestätigung über die einwandfreie Rückgabe.
- Halten Sie unbedingt die vereinbarte Uhrzeit für die Rückgabe ein. Kommen Sie zu spät, wird Ihnen der Mietwagen nämlich für einen weiteren Tag in Rechnung gestellt. Manche Vermieter sind zwar kulant (bis zu 30 Minuten), Sie sollten sich aber keinesfalls darauf verlassen.
- Außerhalb der Öffnungszeiten können Sie den Mietwagen auf dem vorgesehenen Parkplatz abstellen und die Papiere samt Schlüssel in den Briefkasten werfen.
- Nicht jede Verleihstation hat ein Formular für die Bestätigung der einwandfreien Rückgabe bzw. ist überhaupt dazu bereit, Ihnen das zu bescheinigen. Dementsprechend kann es sich lohnen, einen eigenen Text aufzusetzen. Alternativ können Sie Fotos von dem Mietwagen machen.
- Heben Sie die letzte Tankquittung auf. So können Sie beweisen, dass Sie die voll-voll-Regelung eingehalten haben.
- Bewahren Sie die Kontaktdaten des Verleihs noch ein paar Tage auf. So können Sie den Vermieter kontaktieren, falls Sie etwas im Mietwagen vergessen haben.
FAQ – Frequently Asked Questions
Im Folgenden gehen wir auf einige häufig gestellte Fragen zum Thema Mietwagen im Urlaub ein. So bleiben keine Fragen offen und Sie sind bestens auf Ihren Roadtrip vorbereitet.
Welche Tankregelungen für den Mietwagen gibt es?
Wie in diesem Artikel erläutert, gibt es unterschiedliche Regelungen für das Betanken bei der Rückgabe. Die sogenannte voll-voll-Regelung ist besonders weit verbreitet und sieht vor, dass Sie den Mietwagen voll betankt zurückgeben. Fehlt eine Menge im Tank, wird Ihnen die Vermietung das zu äußerst ungünstigen Preisen in Rechnung stellen.
Eine weitere verbreitete Bestimmung (vor allem in den USA sowie in südeuropäischen Ländern) besagt, dass Sie den Mietwagen mit vollem Tank erhalten und eine Pauschale für diese Füllung bezahlen. In diesem Fall können Sie das Auto leer zurückgeben. Sollten Restmengen an Benzin im Tank verbleiben, bekommen Sie das aber nicht erstattet!
Welche Tankregelung in Ihrem Fall greift, entnehmen Sie dem Mietvertrag.
Verleih oder Urlauber – wer muss den Mietwagen reinigen?
Im Normalfall übernimmt der Verleih die Reinigung als auch die Kosten für diese. Haben Sie den Mietwagen stark verschmutzt, behält der Vermieter aber ggf. einen Teil der Kaution ein. Die Details sind im Mietvertrag festgehalten.
Was, wenn ich den Mietwagen zu spät abgebe?
Sie sollten den Mietwagen unbedingt rechtzeitig zurückbringen. Ansonsten stellt Ihnen der Vermieter das Auto für einen weiteren Tag in Rechnung. Manche Unternehmen schlagen sogar noch eine Strafgebühr drauf.
Mit dem Mietwagen in den Urlaub – Resümee
Nun wissen Sie alles, was Sie zum Thema Mietwagen im Urlaub wissen müssen. In diesem Ratgeber haben Sie sich einen Überblick über die größten Verleihauto-Anbieter verschafft und Sie haben gelernt, was Sie bei der Buchung eines Wagens beachten müssen. Zudem kennen Sie jetzt die wichtigsten Versicherungen in diesem Zusammenhang. Und Sie haben erfahren, wie Sie sich im Falle eines Schadens oder eines Unfalls verhalten sollten. Auch die Rückgabe des Mietwagens sowie häufig gestellte Fragen wurden thematisiert.
Ihrem mobilen Urlaub steht somit nichts mehr im Weg! Wir wünschen Ihnen eine unvergessliche Zeit auf den Straßen im Ausland – mit dem für Ihre Ansprüche perfekten Mietwagen!